Je nach Wunsch, Pflegegrad und Gesundheitszustand der pflegebedürftigen Person unterstützen wir unter anderem geduldig und einfühlsam in den folgenden Bereichen
Wir bereiten Nahrung zu, verabreichen sie oder stellen sie bereit und sorgen für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr bei einer Mahlzeit. Im Fall von künstlicher Ernährung stellen wir sicher, dass Nahrung über eine Sonde zugeführt oder Trinknahrung verabreicht wird.
Unser Pflegepersonal unterstützt beim Toilettengang und führt, wenn nötig, Kontinenz- oder Toilettentraining durch. Auch die Verwendung von Inkontinenzprodukten leiten wir an. Die Grundpflege beinhaltet außerdem die Reinigung von Kathetern, den Wechsel des zugehörigen Beutels und die Versorgung künstlicher Ausgänge (Urostoma, Anus praeter).
Neben den grundlegenden Pflege- und Hygienemaßnahmen – wie beispielsweise Duschen / Baden, Waschen, Zahn- und Prothesenpflege und Rasieren – gehört auch die Hautbeobachtung zur Feststellung möglicher Veränderungen zu unserer grundpflegerischen Versorgung. Auch beim An- und Auskleiden unterstützen unsere Pflegekräfte.
Die Mobilität ist bei vielen Pflegefällen stark eingeschränkt. Unsere geschulten Pflegekräfte integrieren daher aktivierende Bewegungsübungen in den Routine-Besuch. Je nach Bedarf trainieren wir gemeinsame Alltagsaufgaben und motorische Fähigkeiten. Zudem sorgen wir für angemessene Lagerung mit Hilfsmitteln und vorbeugende Maßnahmen gegen Kontrakturen, Dekubitus (Druckwunden) und Thrombose.
In vielen Fällen durchlaufen unsere Patienten schwerwiegende Erkrankungen. Einige von ihnen haben in Folge eines Unfalls oder einer Operation massiven Mobilitätsverlust erlitten. Sie sind bettlägerig und somit voll und ganz auf fremde Hilfe angewiesen. Neben der psychischen Belastung birgt die Bettlägerigkeit diverse Gefahren. Dazu zählen beispielsweise die Ausbildung eines Dekubitus, also die Entwicklung wunder Hautstellen durch langes Liegen und Belasten der Hautpartien.
Dekubitus bzw. das sogenannte Wundliegen bezeichnet die Hautschäden, die entstehen, wenn über einen längeren Zeitraum Druck auf denselben Körperstellen lastet. Die Durchblutung des Gewebes wird an diesen Stellen gestört, was zum langsamen Absterben der Gewebszellen führt. Die Wunden, die auf diese Weise entstehen, können bis zum Knochen reichen und schwerwiegende Folgen haben. Üblicherweise tritt ein Dekubitus an den Hüften, am Steißbein, am Gesäß oder an den Schulterblättern auf. Zur Vorbeugung ist Bewegung essenziell. Unsere Pflegefachkräfte sorgen deshalb dafür, dass Bewegung in den Tag integriert und eine temporäre Druckentlastung gewährleistet wird. Außerdem beobachten sie die Haut der pflegebedürftigen Menschen und wenden bei Bedarf Produkte zur Hautpflege an. Um das Dekubitus-Risiko weiter zu minimieren, achten unsere Pflegefachkräfte auf ein gutes Bettklima und korrekte Lagertechniken.
Gerade ältere Menschen sind in ihrer Mobilität und Motorik häufig so stark eingeschränkt, dass sie in Bewegung häufiger das Gleichgewicht oder die Kraft verlieren und hinfallen. Dies kann zu Ängsten und Vereinsamung führen – Betroffene verlassen seltener das Haus, bewegen sich ungern und verbringen ihre Zeit lieber allein. Unseren Pflegepatienten möchten wir in diesem Bereich mehr Sicherheit geben. Dazu beraten wir zum Beispiel zu den Themen Barrierefreiheit und Hausnotruf und beseitigen Hindernisse oder Stolperfallen im Umfeld der pflegebedürftigen Person. Auch bei der Benutzung und Beschaffung von technischen Hilfsmitteln wie z.B. einem Rollator, beraten wir Sie gerne.
Eine Versteifung des Gelenks bezeichnet man auch als Kontraktur. Sie entsteht bei dauerhafter Verkürzung von Sehnen, Muskeln und Bändern und betrifft meist Menschen, die aufgrund einer Verletzung, Erkrankung oder Lähmung nicht mobil sind. Das Risiko einer Kontraktur muss frühzeitig erkannt werden, um die Versteifung zu verhindern. Diese Aufgabe übernehmen unsere Pflegefachkräfte bei jedem Besuch aufmerksam. Wird ein Risiko erkannt – zum Beispiel aufgrund dauerhafter Inaktivität oder Schonhaltung – müssen Maßnahmen getroffen werden. Dazu zählt zum einen die Beobachtung der immobilen Person und zum anderen die Assistenz bei Bewegungsübungen.
Im Umgangssprachlichen wird Obstipation auch Verstopfung genannt. Man spricht von einer akuten Obstipation, wenn die Darmentleerung erschwert wird oder zu selten erfolgt. Ein gesunder Mensch sollte mindestens dreimal wöchentlich Stuhlgang haben. Prophylaktisch können Bewegung, ballaststoffreiche Nahrung und großzügige Flüssigkeitszufuhr vor Obstipation bewahren. All diese Aspekte werden von unseren Fachkräften bei ihren Besuchen streng berücksichtigt. Auch sanfte Bauchmassagen oder Wärmebehandlungen sind in einigen Fällen eine sinnvolle Vorbeugemaßnahme.
Bei einer Thrombose handelt es sich um den Verschluss eines Blutgefäßes durch ein festsitzendes Blutgerinnsel. Nähert sich der dabei zustande kommende Thrombus (Blutpfropf) in der Blutbahn dem Herzen, kann die Thrombose tödlich sein. Faktoren, die eine Thrombose begünstigen können, sind Venenschädigungen, Verengungen der Venen durch Kalkablagerungen sowie Krampfadern. Besonders gefährdet sind deshalb übergewichtige und gelähmte Menschen sowie Menschen, die gerade eine Operation hinter sich haben, Flüssigkeit verlieren oder unter Gefäßerkrankungen und Blutgerinnungsstörungen leiden. Auch die Einnahme hormoneller Kontrazeptiva kann eine Thrombose begünstigen. Unter anderem leisten wir Thromboseprophylaxe, indem wir Bewegungsübungen durchführen, Beine hochlagern und bei Bedarf Kompressionsverbände anbringen oder Kompressionsstrümpfe anziehen.
Unter Intertrigo versteht man im medizinischen Kontext eine rote, nässende Hautentzündung, die üblicherweise in Hautfalten auftritt. Sie entsteht meist dann, wenn die Aufweichung der Haut aufgrund von Inkontinenz oder starker Transpiration in Kombination mit Reibung an der entsprechenden Stelle begünstigt wird. Es besteht ein erhöhtes Risiko, Intertrigo zu entwickeln, wenn Adipositas, Diabetes mellitus oder Bewegungsmangel vorliegt. Warmes Wetter begünstigt die Entstehung ebenfalls. Unser Fachpersonal beobachtet jeden Patienten entsprechend seines Intertrigo-Risikos und trifft, wenn nötig, hilfreiche Prophylaxe-Vorkehrungen. Die Prophylaxe kann beispielsweise in Form von Bewegungsförderung und regelmäßigen Hautkontrollen erfolgen. Doch auch Ernährungsberatung zur Gewichtsreduktion, die Trocknung gefährdeter Hautareale und fachgerechte Anbringung von Inkontinenzmaterial oder Kompressen können erfolgreich vorbeugen.
Bei uns wissen Sie immer, an wen Sie sich wenden können. Unser Team steht Ihnen persönlich zur Seite. Ob Fragen, Anliegen oder individuelle Unterstützung: Wir sind für Sie da.

Assistenz & Büro

Pflegedienstleitung
Die Beantragung eines Pflegegrads dauert etwas länger und ist nicht immer einfach. Kontaktieren Sie zuerst Ihre Pflegekasse telefonisch und stellen Sie den Antrag. Leistungen der Pflegeversicherung müssen selbstständig beantragt werden.
Sie erhalten ein Formular, das Sie wahrheitsgemäß ausfüllen. Bei Unsicherheiten helfen wir Ihnen gerne. Senden Sie den Antrag per Post, Mail oder Fax ab.
Danach vereinbart die Pflegekasse einen Termin mit dem Medizinischen Dienst (MDK). Dieser prüft zu Hause in sechs Modulen, ob ein Pflegegrad vorliegt.
Rufen Sie Ihre Pflegekasse an und bitten Sie um die Feststellung eines Pflegegrads.
Füllen Sie das zugesandte Formular wahrheitsgemäß aus. Wir helfen Ihnen gerne bei Fragen oder Unsicherheiten.
Schicken Sie das ausgefüllte Formular per Post, Mail oder Fax an die Pflegekasse.
Ein Gutachter des Medizinischen Dienstes besucht Sie und prüft die Pflegebedürftigkeit in sechs Modulen: Mobilität, kognitive Fähigkeiten, Verhaltensweisen, Selbstversorgung, Belastungsbewältigung sowie alltägliches und soziales Leben.
Sie bekommen den offiziellen Bescheid mit dem festgestellten Pflegegrad und den zustehenden Leistungen. Es besteht zudem die Möglichkeit zu Widerspruch bei Unzufriedenheit mit dem zugestellten Bescheid.